Abschied nehmen von einem Hund

Abschied nehmen von einem Tier

Ich weiß: Es ist kein schönes Thema.😔
Jedoch finde ich es wichtig, auch mal über ein nicht so schönes Thema zu sprechen.
Zumindest wenn es sich um ein solch wichtiges Thema handelt.

Vielleicht warst auch Du schon einmal in der Situation ein Tier gehen lassen zu müssen. Auch ich musste leider schon von einigen Fellnasen Abschied nehmen.
In diesem Beitrag möchte ich Dir einige Möglichkeiten beschreiben, was nach dem Tod mit Deinem Hund passieren kann.

Wohin kommt ein toter Hund?

Heutzutage gibt es mehrere Möglichkeiten, was nach dem Tod mit unseren Tieren passiert bzw. was passieren kann:

• Tierkörperverwertung
  Als erstes wäre da die Tierkörperverwertung. Kein schöner Name und es würde für mich persönlich auch niemals in Frage kommen.
  Bei der Tierkörperverwertung wird der tote Hund von einem Sammel-LKW bei dem Tierarzt abgeholt. Alle eingesammelten Tiere werden anschließend zum Bespiel zu Dünger weiter verarbeitet.
  Bitte entschuldigt die klaren Worte, aber ich möchte mein Tier nicht unwissend in meinem Garten als Dünger verstreuen.
  Früher wurden die toten Tiere auch beispielsweise zu Seife verarbeitet, dies ist dank BSE verboten worden.

• Kremierung (Verbrennung)
  Eine weitere Möglichkeit ist die Kremierung (Verbrennung).
  Auch hier gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Zu den meisten Krematorien kannst Du Deinen Hund, aber auch Katzen und andere Kleintiere, selber hinbringen und Dich dort auch noch einmal in aller Ruhe verabschieden.
  Die Krematorien holen den verstorbenen Hund aber auch in der Tierarztpraxis, einige sogar bei Dir zu Hause, ab.
  Die meisten Krematorien bieten folgende Arten der Kremierung an:
  1. Die Sammelkremierung
  Hier wird der Hund wird mit anderen Tieren verbrannt und die Asche in der Regel auf einer Blumenwiese verstreut.
  2. Die Einzelkremierung
  Bei der Einzelkremierung wird nur Dein Tier verbrannt und Du hast die Möglichkeit, die Asche nach der Kremierung in einer Schmuckurne oder in einer Urne zum vergraben wieder zu bekommen.

• Beerdigung im Garten
  Noch eine Möglichkeit ist es natürlich, das Du Deinen verstorbenen Hund in Deinem Garten beerdigst.
  Dies ist in der Regel kein Problem, wenn es Dein eigenes Grundstück ist und wenn Du nicht in einem Wasserschutzgebiet wohnt.

• Beerdigung auf dem Friedhof
  Es gibt inzwischen aber auch Friedhöfe extra für Tiere
  Dort kannst Du ein Grab für Deinen Schatz erwerben und dieses dann auch mit einem Grabstein zieren und nach deinen Vorstellungen gestalten.

Die Einschläferung eines Hundes

Meiner Meinung nach ist es wichtig sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, was nach dem Tod mit seinem Tier geschehen soll.
Jedoch möchte ich auch gerne noch ein paar Worte zu der Euthanasie, also der Einschläferung direkt mit dir teilen.

Solltest Du in die Situation kommen, dass Du von Deinem Hund Abschied nehmen musst, tue mir BITTE einen Gefallen: Lass Deinen Hund nicht alleine. 😢
Ich weiß es ist hart, aber Dein Hund hat Dich viele Jahre treu begleitet.
Bleib bei ihm, bis er seine Augen für immer geschlossen hat. Das hat er nach der ganzen Zeit mit dir verdient.
Natürlich spürt er Deine Trauer und Deine Angst. Die spürt er aber schon vorher und übernimmt sie von Dir. Wenn Du ihn dann so verängstigt auf dem Tisch beim Tierarzt sitzen lässt und den Raum verlässt, bricht für ihn eine kleine Welt zusammen.
Also sei bitte stark - für Deinen Hund!

Was mir auch noch sehr am Herzen liegt ist die Verabschiedung von weiteren im Haushalt lebenden Tieren.
Ich selber hätte vor vielen Jahren einen riesigen Fehler gemacht. Damals wurde ich von einer Dame des Krematoriums darauf aufmerksam gemacht. Wir hatten unsere Hündin weggesperrt, um ihr den Anblick des toten Kumpels zu ersparen.
Die Dame von dem Krematorium bat uns jedoch darum die Hündin zu holen, damit auch sie sich von ihrem toten Hundefreund verabschieden kann.
Wir ließen unsere Hündin also zu unserem Rüden.
Sie kam die Treppe herunter, blieb im Türrahmen stehen, schnüffelte und ging.
Und danach? Sie hat nie nach ihm gesucht. Für sie war klar, er ist gegangen und gut.

Jedes Tier ist dahingehend individuell und jedes Tier geht anders damit um.
Wir mussten auch schon zwei Katzen gehen lassen.
Unsere Hunde durften sich beide Male von den Katzen verabschieden. Sie waren sogar mit im Krematorium.
Meine Hündin hat die Katze nochmal geputzt und dann war es ok.

Was ich damit sagen will: Gehe nicht einfach mit einem Rudelmitglied weg und komme ohne wieder.
Für den Rest des Rudels ist es völlig unverständlich, warum dieses Rudelmitglied plötzlich weg ist.
Sie spüren Deine Trauer und werden gegebenenfalls lange nach dem verschwundenen Rudelmitglied suchen.
Bitte gebe ihnen ebenfalls die Möglichkeit, Abschied zu nehmen.


Puh, das ist jetzt doch ein ziemlich langer Text zu einem nicht so schönen Thema  geworden.
Jedoch liegt mit dieses Thema sehr am Herzen, weil es sehr häufig leider einfach totgeschwiegen wird.

Ich finde es wichtig mir vorher Gedanken zu machen, was nach dem Tod meines Lieblings passieren soll.
So kann ich beispielsweise vorher beim Tierarzt fragen, ob er auch zu mir nach Hause kommen würde usw.
Wenn ich erst einmal in der Situation bin, möchte ich voll und ganz für meinen Hund da sein und mich nicht um irgendwelche Formalitäten kümmern müssen.


So und nun wünsche ich Dir aber auf jeden Fall noch viele glückliche Momente mit Deiner Fellnase.

Liebe Grüße
Maike